»Die machen ja nichts«
NSU-Prozess: Neonazikameraden von Angeklagten belästigen Journalisten, während Zschäpe-Anwalt plädiert. Justizwachtmeister sehen kein Problem
Claudia WangerinIn der Schlussphase des Münchner NSU-Prozesses wird das Verhalten von Neonazis auf der Zuhörertribüne immer dreister. Eine Kleingruppe, die vor allem mit dem Mitangeklagten André Eminger sympathisiert, fiel am Mittwoch besonders unangenehm auf. Mehrere Journalistinnen beschwerten sich bei den Justizwachtmeistern, weil diese zuließen, dass die Neonazis im Pressebereich Platz nahmen, einzelnen Berichterstattern über die Schulter sahen und versuchten, deren E-Mails mitzulesen. »Die machen ja nichts«, hieß es daraufhin. Der Eminger-Freund Karl-Heinz Statzberger, 2005 wegen antisemitischer Anschlagsplanungen verurteilt und heute Stützpunktleiter der ultrarechten Partei »Der III. Weg« für München und Oberbayern, setzte sich gezielt neben einen Vertreter der Initiative »NSU-Watch« und glotzte auf dessen Display. Zwischendurch kommunizierte Statzberger gestisch mit Eminger sowie dessen Ehefrau, die als Beistand mit auf der Anklagebank saß. Das Paar tuschelte gut ...
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