Die Ruhr brennt
Als Ende 1987 bekannt wurde, dass Krupp sein Stahlwerk in Duisburg-Rheinhausen schließen wollte, kam es zu einem der größten Arbeitskämpfe der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte. Er endete mit einer Niederlage
Ellen Diederich und Ronald WeberWestlich des Rheins, wenige Kilometer südlich der Mündung der Ruhr, liegt Duisburg-Rheinhausen, Inbegriff der Stahlindustrie. Hier siedelte sich Ende des 19. Jahrhunderts Krupp an und baute das größte Werk Europas. Am 18. Dezember 1897 nahm die Friedrich-Alfred-Hütte ihren Betrieb auf. Der Standort war perfekt: die Steinkohlenzechen Mevissen und Diergardt in unmittelbarer Nähe, ein eigener Werkshafen am Rhein, also Anbindung an den Rotterdamer Nordseehafen im Norden und das Schwarze Meer im Südosten, zudem ein gut ausgebautes Schienennetz – und Arbeitskräfte en masse.
Mit der Krupp-Hütte wurde aus dem beschaulichen Rheinhausen eine moderne Industriestadt. In den 1970er Jahren arbeiteten dort über 15.000 Menschen. »Kruppianer« – von der Wiege bis zur Bahre. Das Krankenhaus, der Kindergarten, die Schule (Krupp-Gymnasium), die Werkssiedlung, der Konsum, die Bibliothek, sogar die Badeanstalt (»Kruppsee«) – alles war Krupp. Und dank der Gewerbesteuern war Rhei...
Artikel-Länge: 18326 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 1,90 € wochentags und 2,30 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.