»Königin der Mythen«
In den Niederlanden wird über die Rolle der Monarchin Wilhelmina im Zweiten Weltkrieg diskutiert
Gerrit HoekmanDas neuste Buch des niederländischen Historikers Gerard Aalders »Wilhelmina: Wirklichkeit und Fiktion« schlägt in seiner Heimat gegenwärtig hohe Wellen. Die Königin sei mit ihrer Ahnungslosigkeit während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg ein »Gottesgeschenk für die Gestapo« gewesen, sagte Aalders am Dienstag vor einer Woche auf dem niederländischen Sender NPO Radio 1 – und brachte damit die Royalisten in den Niederlanden gegen sich auf.
Wilhelmina war zwischen 1890 bis 1948 Königin des Landes. Kurz nachdem die Wehrmacht im Mai 1940 einmarschiert war, floh sie mit der Regierung nach London, von wo sie erst am 13. März 1945 wieder zurückkehrte. Bis heute gilt Königin Wilhelmina den Königstreuen als Ikone des Widerstands.
Aalders findet, die Niederländer sähen Wilhelmina durch eine rosarote Brille: »Sie war keine mythische Königin. Im Gegenteil, sie war die Königin der Mythen.« Sie sei halsstarrig gewesen, hochmütig. Selbstüberschätzung, Weltfremd...
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