»Ich zog ein Messer, um mich zu verteidigen«
Nach Angriff von Neonazis: Ein australischer Antifaschist sitzt seit über zehn Jahren in Bulgarien im Knast. Gespräch mit Jock Palfreeman
Kristian StemmlerWarum sitzen Sie in Sofia im Gefängnis?
Als ich im Dezember 2007 mit zwei Freunden durch die Innenstadt von Sofia lief, sah ich 15 Neonazis die Straße entlang kommen. Wir versteckten uns, um nicht zu ihrem Ziel zu werden. Dann sah ich, wie sie einen Roma bedrängten. Er drehte sich um und rannte weg. Als die 15 Neonazis ihn einholten, zu Boden brachten und auf ihn einprügelten, schrie ich sie an und stieß sie weg. Daraufhin griff mich die Gruppe an und ich zog ein Messer, um mich zu verteidigen. Sie warfen über zehn Minuten lang mit Steinen auf mich, wobei ich mehrere Male ausgeknockt wurde.
Was geschah dann?
Nach zehn Minuten ihrer Angriffe auf mich war einer von ihnen tot. Obwohl nie bewiesen wurde, dass ich es war, der den Faschisten getötet hatte, wurde ich für Mord zu 20 Jahren Haft verurteilt. Das Gericht entschied, ich hätte sie grundlos angegriffen mit dem Ziel, alle zu töten. Der getötete Faschist war Sohn eines Politikers der bulgarischen »sozial...
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