Der gekaperte Feminismus
Linke haben es der AfD zu leicht gemacht
Claudia WangerinDie Blockade des rechten »Frauenmarsches« am Samstag in Berlin war sicher für einige Linke ein Erfolgserlebnis im Kampf gegen die Instrumentalisierung des Feminismus durch AfD, Pegida und »Identitäre« – dies waren ja nur rund 450 Personen, während Antifa, Linkspartei, Jusos und andere bis zu 3.000 mobilisiert hatten. Männer waren auf beiden Seiten gut vertreten.
Die Slogans, mit denen zum Gegenprotest aufgerufen wurde, erwecken aber den Eindruck, dass Linke rein inhaltlich die Getriebenen sind: »Unser Feminismus bleibt antirassistisch« und »Kein Feminismus ohne Antirassismus« – demnach gibt es einen rechten Feminismus, der bedeutend genug ist, um jedem anderen erst mal eine Distanzierung voranzustellen und von Feministinnen eine Unbedenklichkeitserklärung zu erwarten.
Gesetzt den Fall, das ist nötig: Wie konnte es überhaupt soweit kommen? Ist die AfD so raffiniert, oder haben Linke es ihr bisher nur zu leicht gemacht, den Feminismus zu kapern?
Die These m...
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