Gelobtes Land
Vorabdruck. Die jahrhundertealte Gegenüberstellung von Orient und Okzident ist ohne Selbstüberhöhung der westlichen Kultur nicht denkbar
Luciano CanforaIn den kommenden Tagen erscheint im Kölner Papyrossa-Verlag der Essay »Europa, der Westen und die Sklaverei des Kapitals« des italienischen Altphilologen Luciano Canfora. Wir veröffentlichen daraus vorab das zweite Kapitel »Wo der Westen liegt«. (jW)
»Man muss zugeben«, schrieb Voltaire in der »Enzyklopädie« unter dem Stichwort Geschichte, dass sie »für uns erst mit den Expeditionen der Perser gegen die Griechen beginnt. Vor diesen großen Ereignissen finden wir lediglich vage, mit kindischem Unsinn vermischte Erzählungen.« Der Anfang der Geschichte fällt damit für Voltaire mit der griechischen zusammen. In dieser Reduktion scheint ihm die »antike« Geschichte eher »jung«; »sie geht von heute aus erst 3.000 Jahre zurück«. »Davor haben wir nur Vermutungen: die chinesische Chronik und die Geschichte Herodots.« Doch die sind Antipoden: »Die antiken chinesischen Chroniken betreffen nur dieses Reich, getrennt vom Rest der Welt, Herodot, interessanter für uns,...
Artikel-Länge: 18837 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.