Der »vertragsbrüchige« Staat
Buchvorstellung: NSU-Nebenklageanwalt Mehmet Daimagüler über die verweigerte Wiederherstellung des Rechtsfriedens
Claudia WangerinIm Frühjahr 2017 sagte Rechtsanwalt Mehmet Daimagüler im Gespräch mit dem Stern: »Ich glaube an den Rechtsstaat, weil ich an den Rechtsstaat glauben will. Das hat zugegebenermaßen was Autosuggestives.« Es ging um den seit Mai 2013 laufenden Münchner NSU-Prozess, in dem Daimagüler als Nebenklageanwalt Angehörige der Mordopfer Abdurrahim Özüdogru und Ismail Yasar vertritt. »Wir dürfen nichts ausschließen. Aber ich glaube nicht, dass wir in einem Land leben, wo es staatlich beauftragte Todesschwadronen gibt. Das will und kann ich nicht glauben«, so Daimagüler in dem Interview. »Aber ich kann Menschen verstehen, die nicht mehr an Zufälle glauben.«
Zu Beginn der Plädoyers im November hat er ein Buch veröffentlicht. Es heißt: »Empörung reicht nicht! Unser Staat hat versagt. Jetzt sind wir dran.« Gemeint ist der Vorsatz der umfassenden Aufklärung, die das Gericht im Fall des neofaschistischen Terrornetzwerks und der staatlichen Akteure, die mit ihm zu tun hatten...
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