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Beigeschmack von Wahrheit
Größenwahn, Harndrang und Demenz: Jonathan Franzens Roman »Die Korrekturen« über das, was Familien im Kern zusammenhält
Jürgen Lentes»Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich.« Mit diesem Satz beginnt Tolstois großer Roman »Anna Karenina«. Während und nach der Lektüre des kaum weniger umfangreichen Romans »Die Korrekturen«, kommt man nicht umhin zu denken, daß auch die unglücklichen Familien einander ähneln. Auf knapp achthundert Seiten erzählt Jonathan Franzen die Geschichte der Lamberts. »Das Wort Familienbande hat einen Beigeschmack von Wahrheit«, meinte Karl Kraus. Wird hier bestätigt: Alfred, pensionierter Eisenbahner, Pedant und Familientyrann, ist seit undenklichen Zeiten verheiratet mit Enid, in ihrer Harmoniesucht nicht minder totalitär. Sie leben in St. Jude, irgendwo im Mittleren Westen. Sie halten ihre Stellung in »gerontokratischem« Umfeld und führen einen hartnäckigen Guerillakrieg gegen- und miteinander und spielen gute Amerikaner. Ihre Kinder hat es in die Welt hinausgezogen. Gary, ein Analcharakter aus...
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