»Wir sind alle Flüchtlinge«
Auf der griechischen Insel Lesbos zeigt sich die menschenverachtende Politik der Europäischen Union
Hansgeorg HermannDie Menschen auf Lesbos sind bescheiden und gastfreundlich. Die von Eroberung und Fremdherrschaft geprägte Geschichte ihrer Insel hat sie gelehrt, dass, wer politische Macht ausübt, meist weder Freund noch Wohltäter ist. In der staatsphilosophischen Maxime des Sokrates-Schülers Platon, haben sie gelernt, wohnt Wahrheit: Leute, die Macht lieben, sollten sie auf keinen Fall bekommen.
Die praktische und alltägliche Wahrheit der rund 86.000 Einwohner auf der drittgrößten griechischen Insel ist eine andere. Seit im Mittleren Osten, in Syrien vor allem, ein von »befreundeten« Staaten des Westens ausgelöster und immer wieder befeuerter grenzenloser Krieg tobt, sind sie politischen Mächten und Fliehkräften ausgesetzt, denen sie wenig entgegenzusetzen haben. Die Nähe ihrer Insel zum kleinasiatischen Festland hat sie in eine Rolle gedrängt, die sie sich nicht ausgesucht haben. Sie beherbergen in ihrer fruchtbaren, malerischen Hügellandschaft nun jene, die vor Ze...
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