Zwanzig Minuten für die Ewigkeit
Dietmar Sous und sein schmaler, großer Roman »San Tropez«
Frank SchäferDass Dietmar Sous mit seinem 15. Buch immer noch als Geheimtip gehandelt wird, ist einer dieser Skandale des deutschen Literaturbetriebs, der eigentlich nur mit dem Desinteresse der Kritik an plebejischen Lebenswelten zu erklären ist. Und vielleicht auch mit einer gewissen Reserve des Lesepublikums gegenüber Kürze. Sous schreibt zupackend, dialogreich, szenisch, er schafft es, in wenigen Strichen ein plastisches Set zu entwerfen und Charaktere, die vor Dreidimensionalität nur so dampfen. Aber er ist auch ein Lakoniker, der viel Raum lässt für die Phantasie des Lesers – ja, vielleicht sogar nach einem Leser mit Phantasie dringend verlangt.
Fußball spielt in seinen Büchern gelegentlich eine Rolle und vor allem Musik. Aber als man mit dem Label Popautor wirklich mal hohe, von den Verkaufszahlen selbstredend nie auch nur annähernd gedeckte Vorschüsse einstreichen konnte, zählte er auch wieder nicht dazu. Für Ennui und Weltuntergangstristesse am Ende des Jahrt...
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