Pünktliche Entdeckung
Im Süden Argentiniens wurde eine Leiche geborgen. Handelt es sich um Santiago Maldonado?
Volker HermsdorfDie Sprayer in Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires hatten eine düstere Ahnung. »Maldonado – Opfer des Staatsterrorismus« steht seit Wochen auf einer Absperrung vor dem Präsidentenpalast. Nun deutet alles darauf hin, dass der seit dem 1. August nach einem Polizeieinsatz »verschwundene« Menschenrechtsaktivist Santiago Maldonado tot ist. In der Nacht zum Mittwoch (Ortszeit) wurde die Leiche einer männlichen Person aus dem Río Chubut in Patagonien geborgen. Die Identifizierung war am Donnerstag noch nicht abgeschlossen, jedoch deutet vieles darauf hin, dass es sich um den 28jährigen handelt.
Hunderttausende Menschen hatten in Argentinien seit August mit Großdemonstrationen Aufklärung über den Verbleib des Aktivisten verlangt. Der Fall weckte Erinnerungen an die Praxis des »Verschwindenlassens« während der Militärdiktatur von 1976 bis 1983. Damals waren mehr als 30.000 Oppositionelle verhaftet, verschleppt und ermordet worden.
Santiago Maldonado war am 1. Aug...
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