Die Kriecher und das Kalb
Rückblick auf ein Symposium zu Gisela Elsner im Berliner Brecht-Haus
Matthias ReicheltIn bezug auf das Werk von Gisela Elsner, die sich 1992 im Alter von 55 Jahren aus dem Fenster einer Münchner Klinik in den Tod stürzte, ist Brechts Aufforderung »Glotzt nicht so romantisch!« völlig überflüssig. Prägnant, scharf und detailliert ist die Sprache, mit der Elsner in Romanen, Erzählungen, Essays, Hörspielen und einer Oper gesellschaftliche Verhältnisse abklopfte, sezierte und dekuvrierte. Sie sah ihre Aufgabe darin, »die Missstände der bürgerlichen Gesellschaft zu entlarven«, zu denen der Fortbestand faschistischer Ideologie gehörte.
Seit 2002 erscheint im Verbrecher-Verlag eine sorgfältige, von der Hamburger Germanistin Christine Künzel herausgegebene Werkschau der Autorin. Künzel steht auch der »Internationalen Gisela-Elsner-Gesellschaft« vor, die am vergangenen Freitag zu einem Symposium mit Vorträgen, Podiumsdiskussion sowie einer seltenen Aufführung von Teilen der Oper »Friedenssaison« mit dem Libretto Elsners ins Brecht-Haus in Berlin ein...
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