Kampagne ohne Anlass
Ende August wärmten Medien in Europa und den USA eine alte Geschichte über »Schallattacken« in Havanna auf
Volker HermsdorfZahlreiche europäische Medien machten Ende August ohne erkennbaren Anlass eine mehr als zwei Wochen alte Nachricht über rätselhafte Krankheitssymptome bei US-Diplomaten in Havanna zur Schlagzeile. Bereits am 9. August hatte die Sprecherin des State Department, Heather Nauert, über Beschwerden des Botschaftspersonals berichtet und bestätigt, dass sowohl kubanische als auch US-Behörden einschließlich des FBI an der Aufklärung arbeiteten. Mit Hinweis auf die noch laufenden Untersuchungen vermied sie jede Schuldzuweisung an die kubanische Regierung.
Das übernahmen 14 Tage später und nahezu zeitgleich große Medienunternehmen in Europa und den USA. Zwar vermerkten Blätter wie die Neue Zürcher Zeitung am 23. August oder der österreichische Standard zwei Tage später, dass die Unterstellungen eines »nicht hörbaren akustischen Angriffs« wenig glaubwürdig seien – doch im Gedächtnis bleiben die Schlagzeilen: »Angriff aufs Ohr« (NZZ) bzw. »Mysteriöse Schallattacken a...
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