Misshandelt und verbrannt?
Im Fall des in einem Polizeirevier in Sachsen-Anhalt verbrannten Oury Jalloh bestehen größte Zweifel an Brandanalyse – Generalstaatsanwalt setzt Ermittler ab
Susan BonathDutzende Journalisten verfolgten am 18. August 2016 einen experimentellen Brandversuch im sächsischen Schmiedeberg. Die Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau hatte mit diesem vermeintlichen Gutachten demonstrieren wollen, dass sie nach Jahren der Geheimniskrämerei und Vorwürfen der Verschleppung »Transparenz« im Todesermittlungsverfahren Oury Jalloh herstellen will. Denn bis heute ist ungeklärt, wie der Geflüchtete am 7. Januar 2005 binnen 20 Minuten, an Händen und Füßen in einer Schlichtzelle gefesselt, im Polizeirevier Dessau bis zur Unkenntlichkeit verbrennen konnte. Viele Indizien sprechen für einen Mord. Ein seriöses Gutachten blieb aus.
Offensichtlich ist die Justiz unter Druck: Die Generalstaatsanwaltschaft Sachsen-Anhalt hat das Verfahren jetzt aus Dessau abgezogen, wie deren Sprecher Klaus Tewes unerwartet am Mittwoch mitteilte. Die Ermittlungen habe die Staatsanwaltschaft Halle übernommen, und zwar bereits im Juni. Man habe dies erst jetzt mitgete...
Artikel-Länge: 8143 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.