Verbrecherischer Egoismus
EU-Staaten »ertüchtigen« Libyen zur Flüchtlingsabwehr, lehnen aber Verantwortung für Folgen ab
Knut MellenthinIn Libyen nimmt der Widerstand gegen Italiens neue Militärmission zu. Fathi Madschbri, einer der vier Stellvertreter von Regierungschef Fajes Sarradsch, verurteilte die geplanten Operationen italienischer Kriegsschiffe in libyschen Hoheitsgewässern als Verletzung der Souveränität seines Landes. Madschbri forderte eine Dringlichkeitssitzung des Kabinetts und rief die Vereinten Nationen, die Arabische Liga und die Afrikanische Union zum Eingreifen auf.
Zuvor hatten sich schon das Abgeordnetenhaus in der ostlibyschen Hafenstadt Tobruk und der von diesem autorisierte Führer der sogenannten Libyschen Nationalarmee, Khalifa Haftar, gegen die italienischen Pläne ausgesprochen. Haftar hat seiner Truppe befohlen, jedes Schiff anzugreifen, das ohne seine Erlaubnis in den libyschen Territorialgewässern fährt. Nur Handelsschiffe sind davon ausgenommen.
Ernst zu nehmen ist diese Ankündigung jedoch nicht: Erstens sind Haftars Kräfte viel zu gering, um eine militärisch...
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