Ein angekündigter Tod
Vor einer Woche starb der baskische politische Gefangene Kepa del Hoyo. Unmenschliche Bedingungen in spanischen Knästen
Eneko Compains, BilboEines der bekanntesten Werke des genialen kolumbianischen Schriftstellers Gabriel García Márquez heißt »Chronik eines angekündigten Todes«. Das Buch fesselt den Leser bis zum Schluss, obwohl der Ausgang der Geschichte von der ersten Zeile an bekannt ist – Santiago Nasar, die Hauptfigur, wird ermordet. An diesen Roman erinnert, was mit Kepa del Hoyo geschehen ist, einem baskischen politischen Gefangenen. Die spanische Nachrichtenagentur EFE meldete am 31. Juli: »ETA-Mitglied Kepa del Hoyo im Gefängnis von Badajoz an einem Herzinfarkt gestorben«. Die Rede ist von einem natürlichen Tod, und mit keiner Silbe wird auf die Haftbedingungen eingegangen, denen del Hoyo in den vergangenen 19 Jahren ausgesetzt war.
Seit 1989 wenden die Regierungen Spaniens und Frankreichs auf das Kollektiv der baskischen politischen Gefangenen Haftbedingungen an, die man als Ausrottungspolitik bezeichnen kann. Ihr Hauptziel ist, nach dem alten römischen Motto »Teile und Herrsche«, d...
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