Wahlbündnis oder Klassenkampf?
Die Linke in den G-20-Staaten. Heute: Japan. Die Kommunistische Partei setzt auf Reformen, Linksradikale rufen nach Arbeitermacht und Weltrevolution
Michael StreitbergWer etwas über die japanische Linke erfahren will und den Blick auf einige nackte Zahlen richtet, wird womöglich beeindruckt sein: Die Kommunistische Partei des Landes (JCP) hat über 300.000 Mitglieder, Tendenz steigend. Ihre Tageszeitung Akahata (Rote Fahne) hat eine Auflage von wochentags rund 200.000, sonntags gar einer Million Exemplaren. Trotz des undemokratischen Wahlsystems – einer Mischung aus Mehrheits- und Verhältniswahlrecht – ist sie in beiden Parlamentskammern vertreten. Im Unterhaus hat sie 21 von 475, im Oberhaus 14 von 242 Mandaten. Damit ist sie um ein Vielfaches stärker als die Sozialdemokraten (SDPJ). Die SDPJ wurde 1996 von Funktionären der heute nicht mehr existierenden Sozialistischen Partei gegründet. Diese war über Jahrzehnte die stärkste linke Partei Japans gewesen; sie stand links der westeuropäischen Sozialdemokratie. Heute hat die SDPJ in beiden Kammern nur mehr jeweils zwei Sitze.
Was fangen Kommunisten in einem der ökonomi...
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