Wettrüsten zur See
Am 15. Juni 1897 ernannte Kaiser Wilhelm II. Alfred Tirpitz zum Staatssekretär des Reichsmarineamtes
Reiner ZilkenatAm 15. Juni 1897 fand eine denkwürdige Audienz bei Kaiser Wilhelm II. statt. Konteradmiral Alfred Tirpitz, bislang Kommandeur des Fernostgeschwaders der Reichsmarine, war zum Vortrag befohlen worden. Nachdem der Reichstag den Marineetat am 29. März 1897 arg zusammengestrichen hatte, war der Monarch außer sich vor Wut. Schließlich hatte er eigenhändig sogenannte Marinetabellen entworfen, auf denen die maritimen Kräfteverhältnisse in der Welt dargestellt wurden, und sie auf Tafeln im Reichstag ausstellen lassen. Daraus schien sich die Notwendigkeit einer deutschen »Nachrüstung« geradezu aufzudrängen. In öffentlichen Reden hob der Kaiser immer wieder seine Überzeugung hervor, dass nur eine starke deutsche Flotte die »Weltgeltung« des Kaiserreiches sicherstellen könne.
Bereits am 18. Januar 1896 hatte Wilhelm II. anlässlich des 25. Jahrestages der »Reichsgründung« die Notwendigkeit zur Schaffung einer starken Marine betont: »Aus dem Deutschen Reiche ist ein We...
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