Der alte Stil
In der Isolation auf tausend Arten lächeln: »Glückliche Tage« von Samuel Beckett im Deutschen Theater Berlin
Anja RöhlDie Bühne ist ein spiegelndes Abstraktum, eine aus Glas und Plastik gebaute Mauer. Davor sitzt unter einer gelb-dunklen Beleuchtung Winnie (Dagmar Manzel) und redet. Sie begrüßt den Morgen, putzt sich die Zähne, kämmt sich, das alles im Sitzen, ohne ihre Stellung zu verändern. Anscheinend sitzt sie in einem Keller, denn Licht fällt nur spärlich von oben. Von Erdlöchern ist die Rede.
Die Zuschauer spiegeln sich in dem Schwarz der Wand hinter Winnie, sie sitzen etwas tiefer. Das wirkt so, als wären die Menschen schon in etwas Dunkles eingemauert, als wären sie nur noch dumpf, durch eine Scheibe sichtbar, als sei Winnie also die einzige, die noch eben draußen ist: »Glückliche Tage« von Samuel Beckett im Deutschen Theater Berlin unter der Regie von Christian Schwochow.
Die erste Szene beginnt mit einem grässlichen Geräusch, als ob Panzer rollen oder als ob eine Maschine kaputtgeht, mechanische Teile , die aneinanderreiben oder krachend bersten. Winnie zeigt kei...
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