Tödliche Folge
Nichtanerkennung des vollen Flüchtlingsstatus verbietet Nachzug der Angehörigen
Markus BernhardtDie Folgen der Flüchtlingspolitik der Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD sind oft tödlich. Die Organisation Pro Asyl wies am Montag exemplarisch auf den Fall eines Familienvaters hin, der sich dem Kriegsdienst in Syrien entzogen und nur subsidiären Schutz anstelle des vollen Flüchtlingsstatus in Deutschland bekommen hatte. Die Beschränkung auf subsidiären Schutz schließt den Nachzug von Familienangehörigen bis zum 16. März 2018 aus. Diese Entscheidung musste die Familie von Salah J. nun mit dem Leben bezahlen. Der im Frühjahr 2015 in Deutschland angekommene Flüchtling hatte bereits zehn Monate warten müssen, bis er überhaupt einen Asylantrag stellen konnte, und erhielt dann lediglich den subsidiären Schutz. Nach über zwei Jahren der Trennung konnte Salah J. von Ratingen bei Düsseldorf aus seine Frau und seine beiden bis dahin in der Türkei lebenden Kinder nicht mehr länger versorgen. Mit den letzten finanziellen Reserven bezahlte die Familie die Schleppe...
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