Kurt Körber im Zwielicht
Expertenkommission empfiehlt Straßenumbenennung wegen Mitverantwortung für Zwangsarbeit
Kristian StemmlerGenialer Erfinder, visionärer Unternehmer, großzügiger Mäzen – der 1992 im Alter von 82 Jahren verstorbene Industrielle Kurt A. Körber, der mit dem Bau von Maschinen für die Zigarettenproduktion bekannt geworden war, hat in Hamburg bei vielen noch heute einen guten Ruf. Zu Lebzeiten wurde er Ehrenbürger der Hansestadt, war ein enger Freund von Helmut Schmidt, gründete die Körber-Stiftung, die heute mit rund 18 Millionen Euro an Vergabemitteln zu den Schwergewichten im Stiftungswesen zählt. Doch jetzt, ein Vierteljahrhundert nach seinem Tod und 72 Jahre nach dem Ende des Krieges, gerät der Mann ins Zwielicht.
So lange brauchte es offenbar, bis Historiker den Mut hatten, Naheliegendes offen auszusprechen: dass Kurt A. Körber, dessen NSDAP-Mitgliedschaft lange bekannt ist, nicht nur der unpolitische Mitläufer war, als der er nach Kriegsende ausgegeben wurde – sondern mitverantwortlich für den Arbeitseinsatz von KZ-Häftlingen in der Dresdner Firma, für die Kör...
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