Abschied vom Traumland
Vor 25 Jahren erklärten die Vertreter von Bosniaken und Kroaten Bosnien-Herzegowina für unabhängig – auf Geheiß des Westens und gegen den einhelligen Willen der dort lebenden Serben. Der Krieg begann
Gerd SchumannWer sich an das multikulturelle Bosnien und Herzegowina erinnert, möge es tun – schon allein um einer besseren Zukunft willen. Frei von Dünkel und unbenommen von Herkunft und Religion lebten die Menschen zusammen. Das entsprach dem multiethnischen Charakter der Gesellschaft. »Mischehen«, wie sie genannt wurden, machten in den 1980ern etwa ein Drittel aller Vermählungen aus, Tendenz steigend. »Kaum einer« habe damals gewusst, »ob der Nachbar ein Serbe, ein Moslem oder ein Kroate war«, konstatiert das Schweizer Journal 21 (31.1.2013) – und kommt letztlich zum doch resignativ klingenden Fazit, dass die Zeit für die Schaffung einer südslawischen Gemeinschaft nicht ausreichte. »73 Jahre waren nicht genug, um sich zu verschmelzen. Vielleicht hätte Tito 500 Jahre leben müssen, damit sein Traum vom vereinten Jugoslawien Wirklichkeit würde.« Aus war der Traum des jugoslawischen Staatspräsidenten Josip Broz Tito spätestens mit den Bürgerkriegen innerhalb des Vielv...
Artikel-Länge: 21449 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.