Verelendete werden auch künftig vertrieben
Trotz fehlender Schlafplätze: Bezirk Berlin-Mitte will weiter Obdachlosencamps räumen lassen
Susan BonathBerlin ist die Hauptstadt der Obdachlosen. Auch bei Eiseskälte betteln und schlafen sie unter Brücken, in Bahnhöfen, vor Supermärkten, in Parks, unter den Spreebögen vor dem Kanzleramt. Sozialverbände schätzen die Zahl der Menschen ohne Unterkunft in Berlin auf bis zu 25.000. Ein Viertel von ihnen, also mehr als 6.000, leben dauerhaft auf der Straße. Genaue Erhebungen dazu gibt es nicht. Ihnen bietet die Stadt nach eigenen Angaben derzeit lediglich 920 Schlafplätze.
Doch statt für sozialen Wohnraum zu sorgen, will der Bezirk Berlin-Mitte weiter gegen die Obdachlosen vorgehen. Dessen Bürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) sagte Ende vergangener Woche dem RBB: »Das wilde Kampieren zu tolerieren ist nicht sozial und löst keine Probleme.« Seine Begründung: Fast immer sei »mit der schwierigen hygienischen Situation eine dramatische Verunreinigung öffentlicher Erholungs- und Aufenthaltsflächen verbunden«. So habe das »illegale Kampieren« etwa dem Großen Tierga...
Artikel-Länge: 3963 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 1,90 € wochentags und 2,30 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.