Deutscher Unsicherheitsstaat
Anis Amri hatte vor Anschlag auf Weihnachtsmarkt Wohnsitz in überwachter Salafistenmoschee. Berliner Ermittler wollten davon nichts wissen
Ralf WurzbacherRenate Künast von der Bundestagsfraktion der Grünen erklärt sich das »Behördenversagen« im Fall Anis Amri so: »Entweder sind das absolute Dilettanten da, oder man versucht uns zu verarschen.« Gesagt hat sie das im ARD-Magazin »Kontraste«, das am Donnerstag abend die nächste der gefühlt 100 »Ermittlungspannen« im Vorfeld und Nachgang des Lkw-Anschlags vom Berliner Breitscheidplatz präsentierte. Demnach hat Amri womöglich bis zuletzt in der als Islamistenstützpunkt geltenden Fussilet-Moschee in Berlin-Moabit gewohnt. Der TV-Bericht bringt die Berliner Fahnder in noch größere Bedrängnis. Die Staatsanwaltschaft hatte die Observierung des Tunesiers im September 2016 unter anderem deshalb eingestellt, weil er dort angeblich nicht mehr verkehrt sei.
Diese Version erscheint zweifelhaft. Laut Landeskriminalamt (LKA) hat die Überwachungskamera eines direkt gegenüber der Moschee gelegenen Polizeireviers Amri am 28. November, am 10. und 13. Dezember sowie noch eine St...
Artikel-Länge: 3507 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.