Willkommen und Abschiebung
Ein Ort zum Denken in schlechten Zeiten: Volker Brauns »Handbibliothek der Unbehausten« präsentiert neue Gedichte
Ronald Weber»Gegen die symmetrische Welt«, so lautete der Titel eines 1974 erschienenen Gedichtbandes von Volker Braun. Mit der nach rechten Winkeln und ebensolchen Gedanken eingerichteten Welt war seinerzeit auch die DDR gemeint. Gegen den Sozialismus opponierte der 1939 Geborene wie viele seiner dichtenden Zeitgenossen freilich in Maßen, war er doch zugleich ein überzeugter Gegner der Kapitalherrschaft. Und natürlich wusste Braun als Dialektiker, als der er sich in Anschluss an Ernst Bloch und Bertolt Brecht verstand, dass Utopie und Realität, diese zwei vertrackten Geschwister, sich nicht per Handstreich zur Deckung bringen ließen.
Immerhin passten beide Begriffe, wenn auch nur schwer, noch in einen Satz. Das änderte sich nach 1989, als nicht nur Partei und Staat, sondern auch nahezu sämtliche Errungenschaften des Sozialismus den »Kurzen Abgang« machten, wie Braun in bissiger Anspielung auf das einst massenhaft verbreitete Lehrbuch »Geschichte der KPdSU (B). Kurzer...
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