Abstiegsängste
»Industrie 4.0« wird nicht nur Arbeitsplätze kosten. Es ist der staatlich orchestrierte Versuch, Gewinne zu sichern und den »Standort Deutschland« vor der Degradierung zur Werkbank zu bewahren
Theo WentzkeUnter dem Titel »Industrie 4.0« wird eine Zeitenwende verkündet, die dem Namen nach nur die Industrie betrifft, aber in der Sache die ganze Art und Weise verändern soll, wie in Zukunft produziert und konsumiert wird. Diese neue Welt lernt der Zeitungsleser vor allem als eine bunte Ansammlung von Stichworten kennen, die von »intelligenter Fabrik« über »Internet der Dinge« bis hin zu »Big Data« reicht und aus der die umfassende Bezeichnung »Digitalisierung aller Lebensbereiche« herausragt.
Einerseits wartet die neue digitale Ära mit lauter Verheißungen auf. Das gilt insbesondere für Arbeit, die sich künftig in »intelligenten Fabriken« abspielen wird, in der die »physikalische und die virtuelle Welt« zu »cyber-physikalischen Systemen« verbunden werden. Automaten werden immer mehr Tätigkeiten übernehmen – gerade der »körperlich schweren oder stumpfsinnigen« Art; Maschinen werden aus ihren Schutzkäfigen entlassen und mit ihren menschlichen Mitarbeitern Seit...
Artikel-Länge: 19878 Zeichen
Abo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.