Schwarzer Kanal: Schweigende Zustimmung
Arnold SchölzelDer an der Universität Leipzig arbeitende Kunsthistoriker Arnold Bartetzky äußert sich im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) am Dienstag unter der Überschrift »Die Tyrannei der Beleidigten« zur Beseitigung »irritierender Kunstwerke aus dem öffentlichen Raum«, die im Namen der politischen Korrektheit immer häufiger gefordert werde. Aufhänger des Artikels ist die Forderung eines Theologen, ein mittelalterliches Schmähbild von 1304 an der Kirche St. Marien in Lutherstadt Wittenberg, eine sogenannte Judensau, zu entfernen. Es sei »bis heute ein Angriff auf Juden«. Bartetzky hält dem entgegen, dieser Bezug könne »an keinem Ort deutlicher und mit mehr aufklärerischem Gewinn hergestellt werden« als an der Kirche selbst.
Das klingt einleuchtend, lässt aber den Hinweis vermissen, dass es in christlichen Gotteshäusern ungezählte ähnliche Abbilder von Juden (und Moslems) gibt. In ihrem Buch »Der gelbe Fleck« (DDR 1987) über »Wurzeln und Wirkungen de...
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