M99 darf bleiben, vorerst
Zwangsräumung des »Gemischtwarenladens mit Revolutionsbedarf« in Berlin-Kreuzberg bis nach der Abgeordnetenhauswahl verschoben
Michael MerzEs ist Donnerstag vormittag in der Manteuffelstraße in Berlin-Kreuzberg. Aus dem M99 – dem »Gemischtwarenladen mit Revolutionsbedarf« ist lautes Jodeln zu hören, unterbrochen von Gesangspassagen. »Bleiberecht«, trällert Hans Georg Lindenau, den alle im Kiez nur als HG kennen, und »Trotze den Spekulanten«. Es ist kein Jubelgesang. HG versucht seiner Aufregung Herr zu werden. Fernsehteams und Reporter belagern seinen Laden und HG bringt ihnen die über 30jährige Geschichte des M99 mit wasserfallartiger Rhetorik und in hohen Tönen nahe.
Der Szeneladen ist Institution und Symbol, ebenso wie die schlagzeilenträchtige Rigaer Straße 94, weithin R94 genannt. Zumindest über den Sommer wird es das M99 noch geben. Das ist die gute Nachricht, denn für den 9. August war bereits die Zwangsräumung angesetzt. Nicht ohne den Widerstand zahlreicher Initiativen und Sympathisanten: Seit gestern sollte eigentlich eine »Kiezbelagerung« stattfinden, wie Plakate überall in Kreuzbe...
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