Ins Gedächtnis brennen
Normalität und Katastrophe auf Lampedusa: »Seefeuer« ist der beste Film, den man zur Zeit im Kino sehen kann
Grit LemkeSamuele ist zwölf und verbringt seine Zeit wie alle Jungen seines Alters: zu großen Teilen mit Unsinn. Zwillen bauen und damit durch die Gegend schießen. Kakteen zerschneiden und sie zu lustigen Gesichtern wieder zusammenkleben. Den Erzählungen seines Vaters und der Großeltern lauschen. Widerwillig Hausaufgaben machen oder in der Schule Vokabeln pauken (wobei ihm anzusehen ist, wie unnötig er das findet). Anders gesagt: Er erschließt sich seine Welt. Diese Welt ist eine Insel, die in den letzten Jahren in den Fokus der Weltöffentlichkeit rückte, weil nicht mehr nur Hunderte Flüchtlinge dort landeten, sondern Tausende.
In seinem Dokumentarfilm »Seefeuer« nimmt Gianfranco Rosi den Jungen zum Ausgangspunkt, um das Leben auf Lampedusa in diesen Zeiten zu beschreiben. Außer Samuele und seiner Familie, Fischer seit mehreren Generationen, begegnen uns die Rentnerin Maria und ihr in Demenz versunkener Mann Giacomo, ein Radiomoderator und der Inselarzt. Dieser führ...
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