Welcher Adolf denn?
In Polen genießen neofaschistische Fußballfans die Protektion der Regierungspartei
Reinhard LauterbachEine Autofahrt durch die polnische Provinz, egal wo. Am Wartehäuschen einer Bushaltestelle widmet sich eine Parole dem Erstligaverein aus Warschau, der gerade den nationalen Pokal gewonnen hat: »Legia = Jude«, daneben ein durchgestrichener Davidstern. Ein paar Ortschaften weiter findet sich an ähnlichem Ort eine ähnliche Schmiererei, diesmal an einen Erstligaklub aus Lodz adressiert: »Widzew ins Gas«. Dass die Fußballfanszene Polens vor faschistischen Sprüchen nicht zurückschreckt, ist seit Jahren bekannt. Allenfalls schicken Lehrer ihre Schüler los, um die Sprüche zu übertünchen. Meist werden die Parolen als Ausdruck pubertärer Protesthaltungen von Heranwachsenden verharmlost, die gar nicht so recht wüssten, was sie da eigentlich schrieben.
Diese Interpretation wurde am vergangenen Wochenende wieder mal widerlegt. Beim Erstligaspiel Legia Warschau gegen Piast Gliwice entrollten die Heimfans auf der Tribüne ein Transparent mit aktuellem Inhalt. Regierungsg...
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