Aufgespannter Schutzschirm statt politischer Konsequenzen
Sevim DagdelenWie die Bundesregierung die Angriffe auf die Pressefreiheit in der Türkei bewertet, wollte die Linksfraktion in einer kleinen Anfrage (Drucksache 18-7933) wissen. Die insgesamt 40 Fragen dazu wurden am 18. März 2016 eingereicht. Fünf Wochen – statt der vorgesehenen zwei – hat sich das Kabinett von Kanzlerin Angela Merkel Zeit gelassen für eine Reaktion. Wort für Wort wurde wohl genau abgewogen, um den neu gewonnenen Partner bei der Flüchtlingsabwehr nicht zu verärgern. In der Zwischenzeit war der deutsche Botschafter Martin Erdmann gleich mehrfach ins türkische Außenministerium in Ankara einbestellt worden. Etwa, weil sich Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan durch das Lied »Erdowie, Erdowo, Erdogan« aus dem NDR-Satiremagazin »Extra 3« beleidigt fühlte, oder weil der Diplomat dem Politprozess gegen die Journalisten Can Dündar und Erdem Gül in Istanbul beiwohnte. In die lange Zeit der Beantwortung fiel zudem die Affäre um das vom ZDF-Satiriker Jan Böhmerma...
Artikel-Länge: 4907 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.