Probeknallerei vor Flüchtlingsheim
Im Kreis Würzburg sollen Menschen mit Kriegstraumata für Silvester desensibilisiert werden
Gerrit HoekmanWenn nichts dazwischen gekommen ist, hat die Gemeinde Reichenberg im Kreis Würzburg gestern Abend vor der örtlichen Flüchtlingsunterkunft ein Probefeuerwerk gezündet. Die Absicht bestätigte am Dienstag morgen eine Mitarbeiterin der Gemeindeverwaltung gegenüber junge Welt. »Wir wollen den Flüchtlingen zeigen, was sie in der Silvesternacht erwartet, damit es nicht zu Angst und Panik kommt«, zitiert die Augsburger Allgemeine den Geschäftsleiter von Reichenberg. Das Feuerwerk diene ausschließlich der Information und werde komplett durch private Spenden finanziert.
Der Hintergrund: Das ohrenbetäubende Knallen, die grellen Blitze, der aufsteigende Rauch wird einige der Flüchtlinge in den Krieg zurückversetzen, dem sie glücklich entkommen sind. Besonders bei Kinder könnte die Böllerei traumatische Erinnerungen auslösen. Die Vorsorge ist berechtigt, denn als unlängst Düsenjets über die Notunterkunft donnerten, warfen sich verschreckte Kinder auf den Boden, andere ...
Artikel-Länge: 3518 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 1,90 € wochentags und 2,30 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.