Jenseits der Konvention
Vor 150 Jahren wurde die französische Malerin Suzanne Valadon (1865–1938) geboren, Autodidaktin und eine der bedeutendsten Künstlerinnen ihrer Zeit
Christiana PuschakKaum je zuvor hat eine Frau die Malerei ihrer Zeit so nachhaltig beeinflusst wie Suzanne Valadon. Nicht auf dem Gebiet der Freilichtmalerei wie ihre Künstlerkollegen Claude Monet oder Camille Pissarro, sondern auf einem für Frauen damals verbotenen Terrain: der Aktmalerei. Keine vor ihr hatte den Mut, in diese Männerdomäne einzudringen. Sie schuf Porträts und Selbstbildnisse, in denen sich eine ungewöhnliche Kraft offenbart. Schlichtheit wusste sie mit raffinierter Kunstfertigkeit zu verbinden. In ihrer Lebensmitte machte sie jenseits der Konvention ihren viel jüngeren Geliebten André Utter zum Aktmodell, so dass der begehrliche Blick nunmehr auf einen nackten Männerkörper gerichtet war. Und im fortgeschrittenen Alter porträtierte sie sich zweimal selbst in einem Halbakt. Es entstanden Bilder, die ihre individuelle Körperlichkeit und den Verfall zeigen – nicht in voyeuristischer Manier, sondern als Aufschrei gegen den Jugendlichkeitskult und den Objektsta...
Artikel-Länge: 3879 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 1,90 € wochentags und 2,30 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.