Planmäßig zerstört
Am 1. Juli 1990 trat die »Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion« zwischen BRD und DDR in Kraft. Es war der Beginn einer ökonomischen Katastrophe im Osten, die im Westen durchaus kalkuliert war
Jörg RoeslerSeit dem 1. Juli 1990 ist die D-Mark alleiniges gesetzliches Zahlungsmittel in der DDR. Die Währungsumstellung erfolgt problemlos. Die Deutsche Bundesbank hat wohl die größte Herausforderung ihrer Geschichte gemeistert.« Diese Siegesmeldung verfassten am 3. Juli drei für die Absicherung der Aktion zuständige Bonner Ministerialbeamte für ihren Kanzler. Begonnen hatte die Vorbereitung des am 1. Juli auf währungstechnischem, wirtschaftlichem und sozialem Gebiet eingeleiteten Transformationsprozesses in der DDR fünf Monate zuvor, als die Bundesregierung in einer Kabinettssitzung am 6. Februar »ihre Bereitschaft erklärte, mit der DDR unverzüglich in Verhandlungen über eine Währungsunion mit Wirtschaftsreformen zu treten – natürlich nur, wenn sie dies will«. So kulant formuliert waren allerdings nur die ersten Sätze des Protokolls. Schon einige Absätze später herrschte ein ganz anderer Ton vor: »Klar muss bleiben: Eine Währungsunion mit der DDR macht nur dan...
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