Der lästige Faktor Mensch
Ermüdung durch Eindimensionalität: Gorkis »Nachtasyl« an der Berliner Schaubühne
Anja RöhlDas Bühnenbild von Olaf Altmann ist ein großer Wurf. Eine extrabreite Metallrutsche, die an eine aufgeschnittene U-Bahnröhre erinnert, füllt den Horizont aus. Ihr oberes Ende ist verdeckt, die Schauspieler rutschen sozusagen aus dem Nichts auf die Bühne und kämpfen sich gegen die Schwerkraft zurück nach oben. Jeder Auftritt ein Absturz, jeder Abgang ein mühseliges Hinaufhangeln, das mehrfach scheitert und jedem Darsteller ein bestimmtes Maß an Schwungkraft abverlangt. Schnell ist man unten, mühsam kommt man von dort wieder weg.
Die Gestalten in Michael Thalheimers Inszenierung von Maxim Gorkis »Nachtasyl« an der Berliner Schaubühne sind heutige Abgestürzte. Ihr Scheitern hat im Konkreten jeweils persönlich-private Gründe. Im Zusammenhang bilden sie eine politische Situation ab, die der zunehmenden Verelendung in einer Gesellschaft, in der es immer nur um eines geht, egal, ob es sich Rationalisierung, Optimierung oder Controlling schimpft: Wie lässt sich d...
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