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Therapiemethoden
Rafik WillÄrztlich verordnete Medikation als Form der Patientenbestrafung ist nicht gerade ethisch vertretbar. Für ein Hörspiel ist eine solche Maßnahme aber eine hervorragende Idee, wie man in Dietmar Daths Arbeit »Largoschmerzen – Ein sozialmedizinisches Desaster« (BR 2014; Di., 20 Uhr, DLF) hören kann.
Ein angeblicher Psychotherapeut verschreibt jedem, der in seine Praxis kommt unterschiedslos hammermäßige Plättungspillen. Die Kranken sollen sich endlich mit dem Zustand der Welt abfinden, statt endlos über ihre Leiden und Ängste zu quatschen. Und zu diesem Zweck gibt es nichts Besseres als die fiktive Pharmadroge Redronil. Durch deren Verabreichung wird dem Kranken zum einen gezeigt, dass der Zustand der Welt nun mal so geartet ist, dass Giftmüll wie Redronil auf den Markt geworfen werden kann. Und zum anderen ist einem mit Redronil ohnehin alles schnurzpiepegal und man ist mehr oder weniger geheilt von seinen Zipperlein – nur eben abhängig von Redronil.
Aber es...
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