Wieder souverän
Vor 25 Jahren begannen die Verhandlungen über den Zwei-plus-vier-Vertrag. An deren Ende stand ein wiedererstarktes, imperialistisches Deutschland
Gregor SchirmerEnde Januar/Anfang Februar 1990 war klar, dass nicht »die Geschichte« über die dauerhafte Existenz zweier deutscher Staaten oder deren ferne Vereinigung entscheiden würde, sondern dass diese Vereinigung ein aktueller Casus politicus geworden war. Bei den fortdauernden Demonstrationen in der DDR hatte sich die Losung entscheidend geändert. Aus »Wir sind das Volk« wurde die Parole »Wir sind ein Volk«. Der damalige DDR-Ministerpräsident Hans Modrow hatte am 1. Februar seine mit KPdSU-Generalsekretär Michail Gorbatschow abgestimmte Initiative »Für Deutschland einig Vaterland« öffentlich gemacht, in der er den Weg über Vertragsgemeinschaft und Konföderation zu einem Staat in Form einer Deutschen Föderation bei militärischer Neutralität vorgezeichnet hatte. Am 10. Februar hatte sich Bundeskanzler Helmut Kohl in Moskau von Gorbatschow versichern lassen, »dass es das alleinige Recht des deutschen Volkes ist, die Entscheidung zu treffen, ob es in einem Staat zusam...
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