»Wer schweigt, der steigt«
NSU-Prozess: Sachsens Geheimdienstchef Meyer-Plath über Ex-V-Mann befragt. Verteidiger, die seine Ladung beantragt hatten, wollten aber nicht alles wissen
Claudia Wangerin, MünchenGordian Meyer-Plath spricht lieber von »extremistischen Sachverhalten« statt von solchen aus der Neonaziszene, wenn es um Informationen geht, die er in den 1990er Jahren als V-Mann-Führer des Brandenburger Verfassungsschutzes von »Quellen« aus diesem Bereich bekam. »Wobei natürlich auch das eine oder andere nicht extremismusbezogene Wort gefallen ist, anders sind solche Treffen gar nicht vorstellbar«, erklärte Meyer-Plath am Mittwoch als Zeuge im NSU-Prozess vor dem Oberlandesgericht München. »Gordian, so nah wie möglich an der Wahrheit bleiben!« und »Wer schweigt, der steigt«, mahnten Aktivisten mit Schlapphüten und Sonnenbrillen vor dem Gerichtsgebäude, während Meyer-Plath, heute Chef des sächsischen Landesamtes für Verfassungsschutz, im Saal A 101 befragt wurde.
Aufgestiegen ist Meyer-Plath. Mit Ende zwanzig konnte der heute 46jährige aber angeblich wichtige Informationen nicht zuordnen – sie betrafen drei untergetauchte Neonazis, die damals wege...
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