Die Neuordnung des Materials
Von der Wahnwitzigkeit des Anspruchs und dem zärtlichen Respekt für das Dokument: Nachruf auf den Ausnahmekünstler Peter Voigt
Grit LemkeGern erzählte Peter Voigt, wie er zum Film kam: Ein junger Mann, der 1959 an die Tür des Dresdner DEFA-Studios für Trickfilme klopft mit dem Begehr, das Kommunistische Manifest zu verfilmen. Man steckte ihn erst einmal in den Zeichensaal. Statt der Befreiung der Menschheit, so musste er feststellen, wurde hier die Frage diskutiert, ob sich ein Teddy im Weltraum die Zähne putzt (man war auf Kinderfilme spezialisiert). Die Wahnwitzigkeit des Anspruchs aber hat den Mann nie verlassen. Als er am 12. März 81jährig starb, hatte er ein Werk geschaffen, das die abgedroschene Bezeichnung Ausnahmekünstler – ausnahmsweise – einmal rechtfertigt. Denn obwohl stets als DEFA-Regisseur geführt, gibt es keine Schule, der er sich klar zuordnen ließe, und keine Gruppe, der er sich je wirklich zugehörig fühlte. Peter Voigts Leben und Werk waren eine Ausnahme in jeder Hinsicht.
Wie sollte man es auch anders nennen, wenn einer mit Anfang 20 von Brecht ans BE geholt...
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