Filmriss
Nordkorea – US-Schurke mit Tradition
Rainer WerningEs gibt abenteuerliche Erzählungen, die selbst bestens gemachten Thrillern den Schneid nehmen. Der Film »The Interview« aber ist ein grottenschlechter Streifen – dazu mit unverhülltem Tötungswahn –, der nur deswegen Publicity erheischt, weil seine Produzenten es nicht schafften, das Machwerk planmäßig in den Kinos anlaufen zu lassen. Dieses Malheur ist dem kapitalistischen (japanischen) Großunternehmen Sony Pictures widerfahren, das jetzt auf massive Hilfe und Schadensbegrenzung seitens der Regierung des engsten Verbündeten, der USA, hofft. Was liegt da näher, als das inkarnierte Böse, Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un, als Drahtzieher der bis dato größten Cyberattacke auszumachen? Zumal es in dem Film darum geht, eben diesen Fiesling und verbliebenen Restposten des Realsozialismus ins Jenseits zu befördern.
Was aber, wenn alles ganz anders, viel »traditioneller« gestrickt ist? Seit Ende des Koreakrieges (1953) ist Nordkorea für die USA geblie...
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