»Chancenkontinent« der deutschen Wirtschaft
Bundesregierung und Industrie streben nach Afrika. Neokolonisierung des Erdteils soll durch »Zivil-Militärische Zusammenarbeit« realisiert werden
Christin BernholdBei der Wahl zum Unwort des Jahres 2014 hätte neben »Putin-Versteher« auch »Chancenkontinent Afrika« Aussichten auf einen der vorderen Plätze. Verstärkte mediale Aufmerksamkeit erlangte diese Bezeichnung mit der Veröffentlichung des neuen Afrikakonzepts des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im März und der »Afrikapolitischen Leitlinien« der Regierungskoalition von Union und SPD im Mai 2014. Afrika, heißt es in den Papieren, soll nicht mehr bloß als Kontinent der Armut, Krisen und Kriege, sondern auch der Chancen wahrgenommen werden. Frei nach dem Motto »Wenn's der BRD gutgeht, geht's allen gut!« wird die angekündigte Ausweitung des deutschen Imperialismus zu einer Politik verklärt, die kongeniale Möglichkeiten für Akteure dies- und jenseits des Mittelmeeres schaffe. Hiesige Wirtschaftsverbände, Regierungspolitiker und Militärs können sich derweil vor allem auf die Wahrnehmung der eigenen Chancen einigen: Während e...
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