Kein Hokuspokus
Gary Victor zeichnet ein erschreckendes Bild der haitianischen Realität
Georg HoppeEs ist unerträglich heiß in Port-au-Prince, Haiti. Inspektor Dieuswalwe Azémar geht es dreckig. Der Alkohol in seinem Blut verträgt sich nicht mit der Hitze. Er ist dem verzweifelten Anruf seines Exkollegen Colin gefolgt, der sich der Korruption verschrieben hat. Colin versteckt sich nun im verdunkelten Zimmer einer Villa, will sein Antlitz verbergen. Azémar rastet aus und zwingt ihn, sich zu zeigen: »Es war Wachtmeister Colin, er erkannte ihn. Aber er hatte lauter Haare im Gesicht. Er hatte Schweineohren und anstelle des Mundes einen Rüssel.« Hatte Azémars Tochter Mireya nicht vor kurzem von so etwas geträumt? Und hatte er ihr nicht selbst gesagt, dass Colin ein Schwein sei, weil er ihn verraten hatte?
Gary Victor, der den bereits 2013 erschieneneb Roman »Schweinezeiten« geschrieben hat, ist der meistgelesene Autor Haitis.
Sein Inspektor Azémar ist eine vielschichtige , gebrochene Figur, die unverkennbar die ersten Spuren des Alterns zeigt. »Manche Schön...
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