Die Zahl der ungeschriebenen Gesetze wird immer größer, das Gängelband am Hals der freien Presse immer sichtbarer. Für Rezensenten von Büchern oder Klassik-CDs gilt unter einigem anderen: Thema sind ausschließlich Neuerscheinungen. Nun gibt es aber CDs wie Nikolaus Lahusens Aufnahme von Schuberts letzter Klaviersonate, die sind so anhörens-, bemerkens- und aufhebenswert, daß man es bei den kurz nach der Veröffentlichung erschienenen Fachkritiken nicht bewenden lassen sollte. Es waren auch nicht sehr viele, denn die Lahusen-CD erschien beim klitzekleinen Label Celestial Harmonies in Tucson, Arizona.

Ich habe das Album 2005 im Freitag besprochen. Wo bekommt man es heute? fragte ich mich und googelte. Beim deutschen Vertrieb Naxos keine Spur. Nur bei den großen Onlinehändlern ist die diskographische Kostbarkeit noch erhältlich. Sie werden ihre Vorräte irgendwann aufgebraucht haben. Warum dieses Schattendasein? Nikolaus Lahusen hatte für den Betrieb, wie er ...