Kritik an der Landespolitik? Das wird in Sachsen-Anhalt von der Führungsriege nicht geduldet. Am Freitag hatte CDU-Ministerpräsident Reiner Haseloff deutlich gemacht, wie gelebte Demokratie in seinem »Land der Frühaufsteher« aussieht: Wer meckert, fliegt. So geschehen mit seiner Parteikollegin und Wirtschafts- und Wissenschaftsministerin Birgitta Wolff. Weil sie die geplanten radikalen Kürzungen bei den Hochschulen öffentlich kritisiert hatte, entließ Haseloff sie kurzerhand per Telefon. »Ich toleriere es nicht, wenn von der einmal in der Landesregierung vereinbarten Linie abgewichen wird«, begründete Haseloff gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung (MZ) seinen Schritt. Einen Nachfolger für Wolff hatte er auch sofort parat: Den CDU-Politiker und früheren niedersächsischen Finanzminister Hartmut Möllring. Bereits am gestrigen Montag trat dieser seinen neuen Ministerposten in Magdeburg an.

Freunde hat sich Haseloff damit nicht gemacht. »Völlig unverständlich...