Die Meldungen über den Zustand des angeblichen Bombenattentäters von Boston, des 19jährigen Dzhokhar Tsarnajew, klangen am Montag widersprüchlich und verwirrend. War er nun »halbwegs vernehmungsfähig«, »reagierte« er »nur sporadisch«, oder gab er der Polizei sogar – da eine Schußverletzung am Hals ihn am Sprechen hindert – »schriftliche Antworten auf Fragen«?

Gewiß ist nur: Seine »Miranda-Rechte«, die wir alle aus zahllosen Filmen kennen, wurden zeitweilig außer Kraft gesetzt. Sie besagen, daß der Festgenommene sich bei den Verhören nicht selbst zu belasten braucht, daß er das Recht hat zu schweigen und daß ihm die Anwesenheit eines Anwalts zusteht. Auf nichts davon hat der schwer verletzte Tsarnajew, der immer noch auf der Intensivstation liegt, für die ersten 48 Stunden nach Beginn der Vernehmungen durch ein 2009 von Präsident Barack Obama ins Leben gerufene Spezialistenteam Anspruch.

Die Grundlage für eine befristete Außerachtlassung der ...