»Schieß doch endlich, du scheiß Millionär«, schallt es öfter mal in den Stadien oder an der heimischen Flimmerkiste. Anhänger einer ostdeutschen Fußballmannschaft müssen noch leidensfähiger sein, wenn sie von den Söldnern ausgelacht werden. Nervenschonender, aber nicht weniger spannend geht es hingegen in den Kneipen beim Tischfußball zu. Weil da jeder mitmachen kann, gilt das Kickern manchen als proletarische Randsportart. Wenn es denn hierzulande eine kämpferische Arbeiterbewegung geben würde, wäre das »Baiz« eine ihrer Schaltzentralen. Bis dahin muß es sich mit Kampfkickern begnügen. Das Baiz ist ein Stadion, ähm Lokal, in der Berliner Mitte und eine der letzten Inseln im Snobballungsraum. Hier gibt es kein Beck’s, kein Tannenzäpfle und keinen Latte Macchiato, sondern andere vitalisierend-schäumende Sportgetränke.

Und so rangen am späten Mittwoch abend 21 Spieler um den Sieg im 37. Kickerturnier. Nach der Auslosung begann das erste Spiel. Der An...