In meiner Vorfreude hatte ich mir von dem 7. Berliner Pornfilmfestival auch einen Aufmarsch extravaganter Typen versprochen. Ich erwartete seltene Menschen in außerordentlichen Geschlechterspannungen. Troubadoure und Trolle der Abweichung. – Die konkrete Poesie des Sex als einer Lotterie der Möglichkeiten. Aber selbstverständlich geht es auch hier alltäglich zu, ganz so, wie Michel Foucault darauf beharrt hatte, die Rede von der Sexualität nicht mit der Sexualität zu verwechseln.

Und so ging ich in »Heaven & Hell« von David Cálek, eine Dokumenta­tion über Schmerz und Sklaven, über BDSM-Protagonisten in Prag. Da ist zum Beispiel eine Anhängerin der Grünen, die in einer (dem Anschein nach) durchschnittlichen Ehe mit Kind lebt, außerdem aber sich einen Sklaven hält. Sie fügt gern Schmerz zu und hatte diese Neigung ...