Die weit in den Zuschauerraum schwingenden Bänder, über die gleich Farben und grafische Ornamente laufen werden, lassen die ohnehin größte Theaterbühne der Welt noch riesiger erscheinen. »Show Me«, die neueste Revue im Berliner Friedrichstadt-Palast, verneigt sich vor Busby Berkeleys Musical-Filmen aus den 1930er/40er Jahren. Ohne jede Nostalgie werden so einige der besten Revue-Momente ins Heute katapultiert. Ginger & Fred etwa schweben sphärisch durch die Diagonale – in schwarz-weiß. Dann knallt Licht die Farbe rein. Erweckt das Alte und schreit: heute! Hektik, Tumult. Der Sound der nagelneuen Saalanlage kommt schön satt. Musik und Gesang wirken fast nur illustrativ. Mitten im Geschehen irrt der Pantomime mit seinem Koffer voller Revueschätze verloren umher.

Wie kann man den Tanz mit einem überlangen Tuch aus einem Busby-Film heute auf der Bühne lebendig machen, ohne Cuts, für alle im Ablauf sichtbar? Nina Makogonova und Oscar Loya entfalten mit ...