06.12.2011 / Schwerpunkt / Seite 3
Rußlands stille Revolution
Überraschung bei der Duma-Wahl: Niederlage trotz Mehrheit für Regierungspartei. Parallelgesellschaft im russischen Internet
Andreas Korn, Moskau
Manch Fernsehbericht in Deutschland ließ den Eindruck aufkommen, die Russen seien ihren jeweiligen Präsidenten blind ergeben oder würden aus Angst vor ihnen kuschen. Doch die Duma-Wahlen am Sonntag haben gezeigt, daß die Realität eine andere ist. Getreu dem Sprichwort, daß die Russen lange leiden können, es aber dann irgendwann aus ihnen herausplatzt, versetzten die Wähler der Kremlpartei »Einiges Rußland« eine herbe Niederlage. Von 64 Prozent im Jahre 2007 stürzte die Partei am Sonntag auf 49,5 Prozent ab und muß sich nun in der Duma bei wichtigen Fragen mit den drei anderen im Parlament vertretenen Parteien, der kommunistischen KPRF (19,16 Prozent der Stimmen), den Sozialdemokraten von »Gerechtes Rußland« (13,22 Prozent) und den Liberaldemokraten von Wladimir Schirinowski (11,66 Prozent) verständigen. Alle Oppositionsparteien kritisierten am Sonntag Wahlfälschungen, die von der Regierungspartei organisiert worden seien. Belegt wurden die Vorwürfe mit Vi...
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