Wer einen Vorgeschmack auf die neuen Machtverhältnisse in Washington im nächsten Jahr bekommen wollte, kam in dieser Woche auf seine Kosten. Ein in Folge der desaströsen Wahlniederlage im November ohne eigene Mehrheit im US-Kongreß ausgestatteter Barack Obama ließ sich, ohne auch nur den Anschein von Kampfbereitschaft erkennen zu lassen, von den Republikanern einen Steuerdeal abringen, der vor allem den Reichen nützt.

Die Eckpunkte der Vereinbarung mit den Konservativen, die der US-Präsident am Dienstag vorstellte, könnten eindeutiger nicht sein: Alle unter dem Expräsidenten George W. Bush eingeführten Steuersenkungen bleiben für weitere zwei Jahre in Kraft. Darunter befinden sich auch die Geschenke für die höchste Einkommensgruppe von über 200000 Dollar im Jahr. Die Einkommenssteuersätze betragen damit weiterhin zehn bis maximal 35 Prozent, auf Dividendeneinnahmen und langfristige Kapitalgewinne werden mit höchstens 15 Prozent berechnet. Ohne eine Einig...